„Orfeo ed Euridice“ an der Komischen Oper Berlin: Gesangskunst triumphiert über Regie-Tristesse
Kaum erklingen die ersten Töne von Glucks unsterblicher Musik aus dem Graben, der optische Schock: eine leere Bühne, tristes Grau und ein Paar, das offenbar im Begriff ist, sich zu trennen. Die Frau öffnet sich die Pulsadern, das nächste Bild zeigt einen Klinikflur, bevölkert von Kranken, deren Besuchern, und Ärzten. Die Frau ist gestorben, und der Witwer Orfeo beginnt seine Klage um die verlorene Euridice. Für die weitere szenische Umsetzung des Stoffes lässt man alle Hoffnung fahren, es bahnt sich einer jener ernüchternden Opernabende an, an denen dieser der Schönheit verpflichteten Kunstform Gewalt angetan wird.
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