Jetty Treffz . . . Margarethe Siems . . . Leo Blech . . . Frida Leider

Die drei Leben der Jetty Treffz – der ersten Ehefrau des Walzerkönigs
Die spätere erste Ehefrau des Walzerkönigs Johann Strauss Sohn, Henriette “Jetty” Treffz wurde 1818 als Tochter des Juweliers Josef Chalupetzky in der Wiener Alservorstadt geboren. Jetty wird schon früh als Sängerin ausgebildet und nimmt den Mädchennamen ihrer Mutter an. Nach ihrem Debüt am Hoftheater in Dresden, wo sie von Wilhelmine Schröder-Devrient unterrichtet wurde kehrt sie nach Wien zurück und macht an den Wiener Musikbühnen Theater in der Josefstadt, Theater am Kärntnertor und zuletzt im Theater an der Wien Karriere. Um 1844 beginnt sie eine Liaison mit Moriz Todesco, einem jüdischen Bankier und Unternehmer. Er wird der Vater von sechs ihrer insgesamt sieben Kinder, eine Heirat ist aber aus konfessionellen Gründen nicht möglich. Nach dem Ende ihrer Engagements in Wien wird Jetty von dem Konzertveranstalter Jullien unter Vertrag genommen und absolviert über mehrere Jahre sehr erfolgreiche Konzertauftritte in London und der englischen Provinz. Königin Victoria lädt sie für ein Konzert in den Buckingham-Palace ein. 1862 trennt sie sich von Todesco und heiratet zum Erstaunen der Wiener Gesellschaft den begehrten Junggesellen Johann Strauss Sohn.

sommeregger buchvorstellung Jetty Treffz
© privat, Buchvorstellung Wien

erschienen 2018
ISBN 978-3-902924-76-
gebunden, 152 Seiten
Seifert-Verlag

Tondokument ORF, Wien 2018
© Seifert

Wir Künstler sind andere NaturenDas Leben der Sächsischen Hofopernsängerin Margarethe Siems
Die Karriere der Ausnahmesängerin Margarethe Siems markiert Höhepunkte und Brüche europäischer Hochkultur: im Prag der untergehenden Donaumonarchie, an der Wiener und an der Dresdner Hofoper u. a. Ihr privates Leben spiegelt den Mut einer starken Frau, die sich im Bewusstsein ihrer lesbischen Neigungen gegen ein bürgerliches Dasein entschied und der NSDAP die Stirn zu bieten wagte.

Margarethe Siems (1879–1952) verdankt ihren Nachruhm der Uraufführung
dreier bedeutender Rollen in Opern von Richard Strauss: die Chrysothemis
in Elektra (1909), die Marschallin im Rosenkavalier (1911), die Zerbinetta in Ariadne auf Naxos
(1912). Die auffällige künstlerische Begabung ließ die Tochter aus
wohlhabendem Breslauer Haus eine Bühnenkarriere wählen. Ihr Weg führte
sie zuerst an das Neue Deutsche Theater in Prag, dessen Direktor Angelo
Neumann Dirigenten wie Leo Blech, Otto Klemperer, Egon Pollak und
gastweise Gustav Mahler an sein Haus holte, und schließlich nach
Dresden, wo sie Mitglied eines der führenden deutschen Opernhäuser der
Zeit wird. Ihrer aufkeimenden lesbischen Neigungen wegen erschien
Margarethe eine bürgerliche Ehe und Familiengründung nicht
erstrebenswert, und sie adoptiert stattdessen eine Tochter. Späterhin
sichert eine Lehrtätigkeit am Stern’schen Konservatorium in Berlin neben
Gastspielen ihren Lebensstandard. Nach ihrer Rückkehr nach Dresden
erhält sie 1937 eine Berufung an die Schlesische Musikhochschule
Breslau, die sie nur unter der Bedingung annimmt, nicht Mitglied der
NSDAP werden zu müssen. Schließlich findet sie in der jungen Witwe Gerda
Weinholz ihre späte große Liebe.

Peter Sommeregger / Margarethe Siems
© privat, Buchvorstellung Wien

erschienen 2016
ISBN: 978-3-902924-64-3
gebunden, 160 Seiten
Seifert-Verlag

Peter Sommeregger / Leo Blech
© Hentrich& Hentrich

LEO BLECH
Komponist – Kapellmeister – Generalmusikdirektor

Jutta Lambrecht (Hg)
Peter Sommeregger (Co-Autor)
Klappentext:
Mit Beiträgen von Rüdiger Albrecht, Jutta Lambrecht, Henry Larsson, Peter Sommeregger, Peter Sühring. 20 Abbildungen. „Mit mir nicht!“ pflegte Leo Blech (1871-1958) zu sagen, wenn auf der Bühne etwas geschah, das nicht im Sinne der Musik lag, die er dirigierte. Auch sonst ließ der 1871 in Aachen geborene, über Prag nach Berlin gewanderte Komponist und Kapellmeister sich nicht alles gefallen. Nachdem er seit 1913 als Generalmusikdirektor für musikalischen Glanz an der Berliner Staatsoper gesorgt hatte, musste er sich 1937 zwangspensionieren lassen und 1938 nach Riga emigrieren. 1941 von der Deportation bedroht, erwirkte er freies Geleit über Berlin nach Stockholm, wo er seit den 1920er Jahren ein gern gesehener Gast war. 1949 kehrte er für eine letzte Periode als Generalmusikdirektor der Städtischen Oper nach Berlin zurück. Seine Art, deutsche, italienische und französische Oper zu dirigieren, war einzigartig. Von seinem sinfonischen Repertoire existieren hervorragende historische Aufnahmen. Dieser Band ist von Musikpublizisten geschrieben, die fassungslos registrierten, dass die Stadt Berlin Anfang 2013 glaubte, diesem Künstler das ihm 1958 verliehene Ehrengrab wieder entziehen zu dürfen. Auf diese Weise möchten sie dazu beitragen, die Ehre des Mannes wiederherzustellen, der den Ruf der Königlichen Oper und ihrer Nachfolgerin, der Staatsoper, entscheidend prägte und ihr zu internationalem Ruhm verhalf.

erschienen 2015
ISBN 9783955650919
Paperback, 108 Seiten
Hentrich und Hentrich Verlag

Peter Sommeregger /FRida Leider
© Olms

Frida Leider – Sängerin im Zwiespalt der Zeit
Eva Rieger
Peter Sommeregger (Mitarbeit)

Klappentext:
Die hochdramatische Sopranistin Frida Leider (1888-1975) wurde neben ihren Triumphen mit Verdi- und Mozartrollen als „die“ Brünnhilde, „die“ Isolde ihrer Zeit gefeiert, ob in Berlin, London, Chicago, New York, Mailand, Paris oder Bayreuth. Die erste Biografie über die Sängerin stützt sich auf umfangreiche Archivrecherchen und geht auf Frida Leiders herausragende gesangliche Fähigkeiten ebenso ein wie auf die Problematik der Kunstausübung im totalitären NS-Regime. Frida Leider sang mit internationalem Erfolg unter Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Erich Kleiber, Bruno Walter und Sir Thomas Beecham. In Bayreuth, dem kulturellen Aushängeschild der Nationalsozialisten, saßen Hitler, Goebbels und Göring im Festspielhaus. Während die Sängerin ihr Publikum durch ihre vertiefte Darstellung der Wagnerschen Rollen erschütterte und das Werk künstlerisch-geistig ausdeutete, instrumentalisierte der „Führer“, der sich mit Wagners Werk, Leben und Denken identifizierte, lediglich das „heldenhafte Volkstum“ des Komponisten, das in sein Weltbild passte. Als „jüdisch Versippte“ ließ Bayreuth Leider schließlich fallen, ihre Karriere zerbrach.

erschienen 2016
ISBN 9783487085791
gebunden, 269 Seiten
Georg Olms Verlag

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