Eine Begleiterscheinung der aktuellen Theaterästhetik ist es, dass
das Verfalldatum von Inszenierungen immer kürzer wird. Die häufig doch
sehr speziellen Interpretationen von Repertoirestücken sind authentisch
eigentlich nur von der Premierenbesetzung umzusetzen, die steht in einem
Opernbetrieb aber nicht dauerhaft zur Verfügung.
Mit Mozart-Inszenierungen, speziell mit solchen der drei Da
Ponte-Opern, hat man Unter den Linden kein Glück. Thomas Langhoff war
1999/2000 mit der Regie aller drei Werke betraut worden, nach einem
völlig missglückten Don Giovanni löste man seinen Vertrag für Cosi fan
tutte. Nun wurde erneut ein Regisseur für alle drei Opern verpflichtet,
nach diesem neuen Figaro hält sich die Vorfreude auf die nächsten
Inszenierungen aber in Grenzen.
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