Frank Castorfs „Faust“ in Wien: Second hand trash
Man fühlt sich versetzt in das frisch wiedervereinigte Berlin der frühen Neunzigerjahre, Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz. Frank Castorf als Guru der neuen Theaterästhetik verblüffte und polarisierte sein Publikum mit immer neuen, zum Teil sehr schrägen Einfällen. Das hatte was Erfrischendes, man hatte das Gefühl, Theatergeschichte zu erleben. Dreißig Jahre später erlebt man aber ein permanentes Déjàvu und fragt sich, warum der ergraute Regisseur sich jeder Weiterentwicklung störrisch widersetzt.
(mehr …)