„Francesca da Rimini“ an der Deutschen Oper: Spitzenproduktion als Phantomaufführung

Im März 2021 sollte diese, außerhalb Italiens selten gespielte Verismo-Oper an der Deutschen Oper Berlin ihre Premiere haben. Bedingt durch die Corona-Pandemie kam aber nur ein Livestream zustande, man spielte an der Bismarckstraße vor leerem Haus. Die damalige positive Einschätzung…

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Meyerbeers Opernerstling „Jephtas Gelübde“ in einer verdienstvollen Einspielung

Das Opernschaffen Giacomo Meyerbeers erlebt in den letzten Jahren bereits eine zweite Renaissance. Seine Grand Operas finden sich wieder auf den Spielplänen bedeutender Opernhäuser. Vernachlässigt wird aber nach wie vor sein Frühwerk, obwohl auch in seinen ersten Opern sein großes…

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Verblüffend vielschichtig: Oper für Nonett

Der Gedanke, Opernmusik für ein Kammermusik-Ensemble zu arrangieren ist durchaus reizvoll. Gerade die Reduzierung der großen Form Oper auf das kleine, übersichtlichere Format bietet eine veränderte Sichtweise auf die vertrauten Opernmelodien. Auch Puccinis „La Boheme“, eine der populärsten Opern überhaupt,…

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Johann Simon Mayr- gefangen zwischen den Stilen

Erneut gibt es eine Welt- Ersteinspielung einer Oper des höchst produktiven Johann Simon Mayr. Der aus Bayern stammende Komponist verbrachte einen Großteil seines langen Lebens in Italien, wo auch seine etwa 60 Opern uraufgeführt wurden.

Mayr ist ein Komponist des Überganges, noch geprägt vom Barock schuf der Komponist Opern, die bereits die Hinwendung zum Stil der Belcanto-Opern des frühen 19.Jahrhunderts markieren. Ein wenig gerät er dabei zwischen die Stühle zweier Stile. Er verlässt bereits die Struktur der klassischen Barockoper mit langen Rezitativen und zumeist dreigeteilten Arien, erreicht in den Solonummern aber noch nicht ganz die Brillanz und Virtuosität, für die sein Schüler Gaetano Donizetti später berühmt wurde.

„Alfredo il Grande“ ist eine der letzten Opern Mayrs, wie mehrere Spätwerke für das Theater seines Wohnortes Bergamo komponiert. Der Stoff ist der englischen Geschichte entnommen, um das Jahr 1000 gab es dort einen König dieses Namens. Die Handlung ist ein wenig unübersichtlich, was zu dramaturgischen Kapriolen führt, denen nicht immer ganz leicht zu folgen ist.

Die Titelrolle, die aber musikalisch etwas stiefmütterlich behandelt wird, ist einem Mezzosopran anvertraut. Marie-Luise Dressen gibt der Rolle mit ihrem agilen, höhensicheren Mezzosopran Kontur, dafür, dass sie von ihren Partnern überstrahlt wird, ist mehr dem schmalen Profil der Rolle, als ihrer Leistung anzurechnen. Die Soprane Anna Feith als Alinda und Sophia Körber als Alsvita geben ihren Partien lyrischen Schmelz, bei ähnlichem Timbre sind sie allerdings nicht immer leicht zu unterscheiden.

Der Bösewicht des Stückes, Gutrumo wird von Markus Schäfer mit seinem kräftigen, schön timbrierten lyrischen Tenor ganz ins musikalische Zentrum gerückt und dominiert stimmlich die Ensembles. In Nebenrollen machen der Bass Daniel Ochoa und der Tenor Philipp Polchardt gute Figur.

Als Orchester fungiert das Concerto de Bassus, eine Formation, die sich aus Studenten und Graduierten der Münchener Hochschule für Musik und Theater gebildet hat. Dieses spezialisierte Ensemble sorgt für den authentischen Klang der Musik Mayrs.

Neben den engagierten Musikern ist es auch ein Verdienst des Labels NAXOS, das auch quantitativ umfangreiche Schaffen Mayrs zugänglich zu machen. Wesentlichen Anteil daran hat der Dirigent und Organist Franz Hauk, der sich unermüdlich für Aufführungen und CD-Einspielungen von Opern und Oratorien Mayrs einsetzt. Im Jahr 2003 gründete er den Simon Mayr-Chor, der auch in dieser neuen Einspielung zu hören ist. Auf weitere Ausgrabungen von Werken Mayrs darf man gespannt sein.

Johann Simon Mayr
Alfredo il Grande
Concerto de Bassos

Franz Hauk

NAXOS  8.660483-84

zuerst erschienen bei http://www.klassik-begeistert.de

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