Bei der kulturgeschichtlichen Bedeutung, die man zweifellos allen
dreien dieser Briefschreiber zugestehen muss, verwundert es, dass die
Veröffentlichung dieser hoch interessanten Briefe erst viele Jahrzehnte
nach deren Tod erfolgt. Der Briefwechsel Strauss-von Hofmannsthal liegt
schließlich seit fast siebzig Jahren vor. Umso dankbarer ist man, mit
dieser musterhaft sorgfältigen Edition einen wichtigen Lückenschluss der
Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Strauss-Opern in Händen zu
halten. Alfred Roller hatte sich bereits während der Direktionszeit
Gustav Mahlers als kongenialer Partner beim Bestreben, eine Opernreform
auf den Weg zu bringen, profiliert. Sein gestalterischer Anteil an
Inszenierungen ging jeweils deutlich über die Bühnenbilder und Kostüme
hinaus.
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