Stimmen aus dem „„Eternal Heaven“: Lea Desandre und Iestyn Davies singen Händel

Stimmen aus dem „„Eternal Heaven“: Lea Desandre und Iestyn Davies singen Händel

Die Zusammenarbeit der wunderbaren Sopranistin Lea Desandre mit dem Ensemble Jupiter, geleitet von dem Lautenisten Thomas Dunford bringt nun bereits ein zweites Album hervor. Dafür hat sich Desandre als vokale „Unterstützung“ den Countertenor Iestyn Davies gesichert.

Das von Dunford und Desandre entwickelte Konzept für dieses Album ist ambitioniert. Die Künstler stellten aus mehreren englischsprachigen Oratorien und Opern Georg Friedrich Händels eine neue Geschichte her, fügen die einzelnen Nummern  zu einer spirituellen Liebesgeschichte zusammen. Das ist künstlerische Freiheit, aber so ganz leuchtet am Ende nicht ein, warum man Teile von in sich geschlossenen Werken mit anderen kombinieren soll.

Gut die Hälfte der einzelnen Titel stammen aus der Oper „Semele“ und dem Oratorium „Theodora“. Das mischt sich insofern gut, als die Oper eher dramatisch, das Oratorium eher schwermütig und statisch ist.

Wunderbar und stimmig ist der Zusammenklang der Stimmen von Lea Desandre und Iestyn Davies. Countertenor und hoher Sopran sind einander vielleicht ähnlich, gleichzeitig ergänzt sich aber das kostbare Timbre der beiden Stimmen zu tatsächlich himmlischem Wohlklang im Zwiegesang.

Das Spektrum der Werke, aus denen sich diese Zusammenstellung bedient, ist breit: neben den eingangs erwähnten beiden Werken sind auch die „Ode for the birthday of Queen Anne“ und „The Triumph of Time and Truth“,“The Joyce of Hercules“, “Solomon“, „Susanna“, „Esther“ und „Saul“ in Ausschnitten zu hören. Das stellt einen repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen des deutschen, aber vor allem in England erfolgreichen Komponisten dar.

Das Ensemble Jupiter begleitet die beiden Gesangssolisten auf äußerst subtile Weise, tatsächlich gelingt es allen beteiligten Musikern, eine dichte Atmosphäre sphärengleicher Klänge zu erzeugen, die einen schwerelosen Fluss der Musik ermöglichen. Ganz einzusehen ist es am Ende aber doch nicht, warum man Händels dramaturgisch meisterhaft gebaute Werke in eine Art Pasticcio verwandelt. Die Schönheit und Harmonie dieser Werke bedürfen keines übergeordneten Mottos, sie sprechen für sich.

Trotzdem für Liebhaber barocken Gesanges eine lohnende Veröffentlichung!

Handel
Eternal Heaven

Lea Desandre
Iestyn Davies

JUPITER
Thomas Dunford

Erato 5054197196775

zuerst erschienen bei http://www.klassik-begeistert.de

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