Diese „Scenes of Horror“ fallen unspektakulär aus

Diese „Scenes of Horror“ fallen unspektakulär aus

Titel und Begleittexte dieser CD machen neugierig. Gespannt erwartet man Beispiele für die im Barock beliebten „Arie di Tempesta“, in denen dramatische Situationen der Protagonisten in gleichsam sturmbewegten Arien Niederschlag fanden.

Unter diesem Aspekt fallen die hier zu hörenden Stücke doch etwas enttäuschend aus. Zwar bieten die Arien aus Händels „Jephta“, „Ariodante“ „Alcina“ und „Hercules“ großartige Musik, an Horror denkt man dabei aber eher nicht.
Händel hat in der Auswahl der Stücke ein deutliches Übergewicht, neben seinen Arien kommen nur noch Carl Heinrich Graun und Attilio Ariosti zu Wort. Ergänzt werden die Gesangsnummern aber zusätzlich durch die Sinfonia aus Vivaldis „L’Olimpiade“ und sein Concerto „La Notte“.

Die Aufnahmen zu dieser Produktion fanden im Dezember 2022 im Johann-Sebastian-Bach-Saal des Schlosses Köthen statt. Das Barock-Ensemble Il Giratempo unter seiner Konzertmeisterin Vanessa Heinisch und die Mezzosopranistin Laila Salome Fischer haben sich wohl mit professioneller Energie in dieses Projekt gestürzt, man fragt sich, warum das Resultat so wenig Begeisterung weckt.

Liegt es an teilweise ungewohnten Tempi des Orchesters? An Laila Salome Fischers streckenweise sprödem Mezzosopran? An einer nicht ganz überzeugenden Dramaturgie des Albums? Die Klangmischung des Orchesters mit der Singstimme ist nicht optimal, Fischers Stimme verschwindet streckenweise ein wenig hinter den Instrumenten.

Schade, dass dieses durchaus ambitionierte Projekt ein wenig enttäuschend ausgefallen ist.

Scenes of Horror
Baroque Arias from the Shadows

Laila Salome Fischer
Il Giratempo
Max Volbers

Perfect Noise PN 2306

zuerst erschienen bei http://www.klassik-begeistert.de

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