“Pierrot Lunaire” an der Komischen Oper Berlin: Dagmar Manzel ist die Frau, die alles kann

Es ist der Abend der Dagmar Manzel. Wer sonst könnte das Wagnis eingehen, zwei halsbrecherische Monologe Samuel Becketts, und anschließend Arnold Schönbergs Melodram „Pierrot Lunaire“, dieses zwischen Sprache und Gesang changschierende Werk in 70 extrem dichten Minuten auf die Bühne zu wuchten? Intendant Barrie Kosky weiß, was er an dieser Künstlerin hat, die Produktion ist eine Liebesgabe an die Sing-Schauspielerin.

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Francesconis „Quartett“ Unter den Linden: 90 Minuten können sehr, sehr lang sein!

Der Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ des Franzosen Choderlos de Laclos, ein Sittengemälde aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts hat schon viele Künstler inspiriert, die Perfidie der handelnden Personen ist aber auch gar zu reizvoll. Mindestens zwei Verfilmungen gab es bereits, und Heiner Müller ließ sich vom Stoff zu seinem Theaterstück „Quartett“ anregen. Dieser Text ist bei aller Brillanz doch eine arge Kopfgeburt, um so erstaunlicher, dass Luca Francesconi darauf eine Oper komponierte, die bereits 2011 an der Mailänder Scala ihre Uraufführung in englischer Sprache erlebte.

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“Walküre” in Berlin: Zoff in der Gepäckaufbewahrung

Die Freude über die erste große Opernpremiere in Berlin nach Ausbruch der Pandemie, und die Vorfreude auf einen neuen „Ring des Nibelungen“ an der Bismarckstraße ist spätestens nach fünf Minuten zu Ende. Dann ist bereits die Richtung klar, in die Stefan Herheim das Stück lenkt. Die Wände von Hundings Hütte bestehen aus unzähligen Reisekoffern, die Mitte des Raums nimmt ein Konzertflügel ein, und außer Sieglinde ist in dem Raum noch ein gnomenhaftes Wesen präsent, das über den gesamten ersten Akt aggressiv agiert und dessen tieferer Sinn verborgen bleibt, wenn man davon absieht, dass es sinnvolle Interaktionen  der Protagonisten stört.

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“Cosi fan tutte” in Salzburg: Von der Beredsamkeit weißer Wände und Türen
Salzburger Festspiele 2020/Wolfgang Amadeus Mozart/Cosi fan tutte/Premiere am 2.August 2020/Musikalische Leitung:Joana Mallwitz/Regie:Christof Loy/Bühne:Johannes Leiacker/Kostüme:Barbara Drosihn// Elsa Dreisig:Fiordiligi, Johannes Martin Kränzle:Don Alfonso, Marianne Crebassa:Dorabella

“Cosi fan tutte” in Salzburg: Von der Beredsamkeit weißer Wände und Türen

Deutlich über zwei Stunden agieren sechs Personen vor einer weißen Wand mit zwei ebenfalls weißen Türen. Den größten Teil der Zeit tragen sie unauffällige Alltagskleidung. Möbelstücke, Requisiten? Fehlanzeige.

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“Elektra” light: In Salzburg ist diesmal alles reduziert
SALZBURGER FESTSPIELE 2020 ELEKTRA Premiere: 01.08.2020 Musikalische Leitung:: Franz Welser-Möst Regie: Krzysztof Warlikowski Bühne und Kostüme: Matgorzata Szczesniak Beleuchtung: Felice Ross Video: Denis Guéguin Choreografie: Claude Bardouil Dramaturgie: Christian Longchamp Photo shows: Ausrine Stundyte, Asmik Grigorian

“Elektra” light: In Salzburg ist diesmal alles reduziert

Wenn Klytämnestra, vom eigenen Sohn Orest gemordet, ihr Leben verröchelt, erscheinen auf dem Bühnenhintergrund Blutspritzer, die alsbald von Fliegen bedeckt werden. Das ist optisch vielleicht der stimmigste Moment in Krzysztof Warlikowskis verrätselter Inszenierung von Hofmannsthals und Strauss‘ Version der Atriden-Tragödie.

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