Als Daniel Barenboim diesmal vor sein von ihm gegründetes Orchester tritt, wirkt der beinahe 78 Jahre alte Maestro erstaunlich ausgeruht und entspannt. So sehr ihn mit Sicherheit auch große Sorge umtreibt, wie der Kulturbetrieb die Corona-Krise dauerhaft überstehen soll, hatte sich aber gleichzeitig in den letzten Monaten sein notorisch übervoller Terminkalender stark ausgedünnt. Und dieser reduzierte Druck von Terminen macht sich sogar optisch in seiner Erscheinung bemerkbar. Wirkt der Dirigent sonst oft chronisch schlecht gelaunt oder nervös angespannt, so verbreitet er bei diesem Konzert konzentrierte Gelassenheit. Seinem Orchester und dem Konzert kommt dies sehr deutlich zugute.
Das gewählte Programm ist ausgesprochen anspruchsvoll. Beginnend mit Wagners kammermusikalischem „Siegfried-Idyll“, das in großer Besetzung aufgeführt wird. Wagners vielleicht intimste Komposition, als Geburtstagsgeschenk für Cosima gedacht, greift Motive aus der Oper „Siegfried“ auf und variiert sie auf wunderbare Weise. Die Streicher des israelisch-palästinensischen Orchesters, das Barenboim als Symbol der Aussöhnung gegründet hat, meistern die nicht geringen Anforderungen des Stücks souverän.
Einen starken Kontrast stellt das zweite Werk, Arnold Schönbergs Kammersymphonie op. 9, dar. Dieses zwar noch in der tonalen Schaffensperiode des Komponisten entstandene Werk weist aber schon deutlich in die experimentelle Richtung, die Schönberg bald darauf einschlug. Dieses klein besetzte Werk wird vom Ensemble im Stehen gespielt. Bei aller Sprödigkeit hat diese Komposition doch ihren Reiz, wird vom Publikum auch gut angenommen.
Das gewählte Programm ist ausgesprochen anspruchsvoll. Beginnend mit Wagners kammermusikalischem „Siegfried-Idyll“, das in großer Besetzung aufgeführt wird. Wagners vielleicht intimste Komposition, als Geburtstagsgeschenk für Cosima gedacht, greift Motive aus der Oper „Siegfried“ auf und variiert sie auf wunderbare Weise. Die Streicher des israelisch-palästinensischen Orchesters, das Barenboim als Symbol der Aussöhnung gegründet hat, meistern die nicht geringen Anforderungen des Stücks souverän.
Einen starken Kontrast stellt das zweite Werk, Arnold Schönbergs Kammersymphonie op. 9, dar. Dieses zwar noch in der tonalen Schaffensperiode des Komponisten entstandene Werk weist aber schon deutlich in die experimentelle Richtung, die Schönberg bald darauf einschlug. Dieses klein besetzte Werk wird vom Ensemble im Stehen gespielt. Bei aller Sprödigkeit hat diese Komposition doch ihren Reiz, wird vom Publikum auch gut angenommen.
Ganz anders die Reaktion des Salzburger Publikums. Große Begeisterung für das Orchester, das sich längst in der internationalen Klassikszene etabliert hat. Der Konzertmeister heißt übrigens Michael Barenboim. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Das West-Eastern Divan Orchestra widmete dieses Konzert der libanesischen Bevölkerung und den Opfern der Explosionskatastrophe von Beirut. Die Musikerinnen und Musiker sowie Daniel Barenboim bitten herzlich um eine Spende an die anerkannten Hilfsorganisationen.
Salzburg, Großes Festspielhaus
16. August 2020, Arte Livestream
West Eastern Divan Orchestra
Daniel Barenboim, Dirigent
Richard Wagner
Siegfried-Idyll für Kammerorchester WWV 103
Arnold Schönberg
Kammersinfonie Nr. 1 E-Dur für 15 Soloinstrumente op. 9
Pierre Boulez
Mémoriale (…explosante-fixe… Originel) für Soloflöte und acht Instrumente
Ludwig van Beethoven
Große Fuge B-Dur op. 133 (Fassung für Streichorchester)
zuerst erschienen bei http://www.klassik-begeistert.de